„Der einzige Heilige, der in märkischer Erde ruht“ – der Dominikaner Wichmann von Arnstein
Vortragsabend des Diözesangeschichtsvereins am 13. Mai 2025
Eine erstaunliche „Karriere nach unten“ - Wichmann von Arnstein (ca. 1185-1270): Beim Vortragsabend im April haben wir den heiligen Norbert kennengelernt, auf den das hoch angesehene Prämonstratenserstift Unserer Lieben Frauen in Magdeburg zurückgeht.
Schon als Kind wurde der aus der edelfreien Familie von Arnstein stammende Wichmann in dieses Stift gegeben und stieg dort bis zum höchsten Amt auf.
18 Jahre bestimmte er als Propst dessen Geschicke. 1221 wurde er zum Bischof von Brandenburg gewählt, kam aber bei der zwiespältigen Wahl nicht durch. Sein Erzbischof schickte ihn nach Paris, um Brüder des neuen Predigerordens für Magdeburg zu werben. Der Eindruck dieser ersten Dominikaner muss auf Wichmann so stark gewesen sein, dass er sein Amt aufgab und sich selbst den Predigerbrüdern anschloss. Als sein Bruder Gebhard im Ruppiner Land eine Herrschaft aufrichtete und die Stadt Neuruppin gründete, fiel Wichmann die Aufgabe zu, dort ein Dominikanerkloster aufzubauen und zu leiten.
Einige Briefe Wichmann von Arnsteins sind erhalten. Sie belegen, dass er mit religiösen Frauenkreisen in Verbindung stand; möglicherweise war er der erste Seelsorger Mechthilds von Magdeburg. Die Briefe zeigen eine demütige Seele, die um den Abgrund ihrer Nichtigkeit weiß und nichts mehr für sich begehren will.
Früh wurde Wichmann als Heiliger verehrt. Sein Ruf als Wundertäter lebte in der örtlichen Sage weiter. Karl Heinrich Schäfer nannte ihn „den einzigen mittelalterlichen Heiligen, der in märkischer Erde ruht“.
Herzliche Einladung zum Vortragsabend des Diözesangeschichtsvereins!
Referent: Pfarrer Dr. Michael Höhle
Wann? Dienstag, 13. Mai 2025, 19.30 Uhr
Wo? Pfarrsaal Heilige Familie