Gedanken zum Monat

Liebe Schwestern und Brüder, liebe Gäste,

angesichts der Nachrichten aus der „großen Welt“ über die Gewaltausbrüche im Heiligen Land kommen mir all die Dinge, von denen wir in unserem Pfarrbrief schreiben, recht klein vor. Aber besteht nicht die „große Welt“ aus vielen „kleinen Welten“? Daher kann das Foto auf der Titelseite uns über die „große“ und über die „kleine“ Welt ins Nachdenken bringen.

Kürzlich beobachtete ich unsere Kitakinder im Spiel mit dem Schwungtuch. Gemeinsam das Tuch in Bewegung zu bringen – das hat Kraft. Aber das Spiel geht nur richtig, wenn alle mit anpacken. Stellen Sie sich vor, wir würden an dem Tuch hin- und herzerren. Dann könnte es zerreißen. So geschieht es in der großen und in unserer „kleinen Welt“ Heilige Familie: Alle müssen mit- und nicht gegeneinander anpacken und unsere Welt tragen.

Wenn die Kinder spielen, tauchen sie gern unter das Tuch und fühlen sich darunter geborgen. Aber das dürfen nicht alle zur selben Zeit tun. Die Kirche soll ein Ort sein, wo Menschen Geborgenheit erfahren und sich tragen lassen. Aber das geht nur, wenn Menschen in der Kirche bereit sind, andere zu tragen. Wenn alle nur „Konsumenten“ sein wollen, geht es nicht.

Herzlich danken möchte ich allen, die in den vergangenen vier Jahren – gerade unter erschwerten Bedingungen in der Pandemie – unsere Gemeinde getragen haben, mit ihrer Kraft und ihrem Engagement im Kirchenvorstand und im Pfarrgemeinderat, allen voran unserer Pfarrgemeinderatsvorsitzenden, Frau Angelika Plümpe. Zwölf Jahre hat sie diesen Dienst mit großem Engagement ausgeübt. Nicht zu zählen sind die Vorbereitungen, Sitzungen und Impulse, die sie immer wieder gegeben hat. Gott vergelt`s und segne es!

Am 19. November werden Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand neu gewählt. Wir danken allen, die sich bereit erklärt haben zu kandidieren. Eine herzliche Bitte: Nehmen Sie an der Wahl teil. Sie zeigen mit Ihrem Votum, dass Sie unsere Pfarrei, ihre Gremien und die darin tätigen Menschen mittragen.

Am 8. November laden wir in Hl. Familie zu einem Tag des Gebetes ein. Dies ist eine Weise, die „große“ und die „kleine“ Welt mit ihren Nöten ins Herz zu nehmen, die Gesichter der Menschen, die unter Krieg und Gewalt zu leiden haben, nicht einfach zu verdrängen, sondern sie vor Gott zu bringen. Es ist eine Weise, der Sehnsucht nach Frieden Ausdruck zu verleihen. Nehmen Sie sich die Zeit!

Gemeinsam mit den Mitarbeitern grüßt Sie

Ihr Pfarrer Dr. Michael Höhle