Geschichte der Gemeinde

Gegründet wurde die katholische Pfarrgemeinde "Heilige Familie" im Nordosten Berlins 1903. Im gleichen Jahr wurde im Nordwesten Berlins ein neuer Seelsorgebezirk errichtet, aus dem später die Nachbarpfarrgemeinde St. Augustinus entstand. Damals wuchsen die Bevölkerungszahlen in der Gegend rasant, und die Gemeinde Herz Jesu reichte für die vielen Katholiken nicht mehr aus.

In der Kirche des Josefsheims hielt die Gemeinde Heilige Familie schon während der Gründungsjahre zu Beginn des 20. Jahrhunderts Gottesdienst, und noch heute wird dort jeden Morgen um halb acht Uhr (montags 10.00 Uhr) die Messe gefeiert.

1928 und 1930 konnten in beiden Gemeinden die Kirchen St. Augustinus und Heilige Familie, westlich und östlich der Schönhauser Allee, fertiggestellt werden.

Die lange Zeit zwischen Gemeindegründung und Fertigstellung der Kirchen unter widrigen Umständen und die harten Prüfungen, die Katholiken seither erlebten, machten das Gemeindeleben oft dann besonders intensiv und innig, wenn äußerer Druck besonders hoch und die Zahl der Mitglieder dezimiert worden war.

Zunächst galt es, unter nationalsozialistischer Herrschaft zu bestehen, und dann, im geteilten Berlin, unter der SED-Diktatur. Die Altstadtsanierung am Arnimplatz ließ in den 1980er Jahren die Zahl der Bewohner und damit der Katholiken sinken, mit der Vereinigung Berlins kam 1990 das bundesdeutsche Kirchensteuersystem und brachte vermehrte Kirchenaustritte mit sich.

Auf die offizielle Fusion der Pfarrgemeinden Heilige Familie und St. Augustinus im Jahr 2003 waren die Gemeinden besser vorbereitet als andere, weil St. Augustinus und Heilige Familie zuvor schon zehn Jahre lang einen gemeinsamen Pfarrer gehabt hatten.

Heute gehört der Stadtteil Prenzlauer Berg wieder zu den jungen, kinderreichen Quartieren; das prägt die Gemeinde. Es finden mehr Taufen und Hochzeiten als Beerdigungen statt. Die verjüngte Großstadtgemeinde hat gegenwärtig ca. 7000 Mitglieder.