Egino G. Weinert, Sonntags-Evangelien-Kalender 2025: Jesus und Thomas (Ausschnitt)
Sonntag zu Hause – Friede sei mit euch!
Unser Vorschlag für einen Gottesdienst zuhause – 2. Ostersonntag (27.04.2025):
Lied
Zur Ruhe kommen
Wir atmen tief ein und aus. Wir spüren unseren Atem. Wir lassen alle Gedanken kommen und wieder gehen. Wir sprechen mit dem Atemrhythmus mehrere Male langsam:
Mein Herr - und Gott
Gebet
Jeden Tag rufst du mich aufzubrechen,
loszugehen auf dem Weg des Lichts,
damit dein Strahlen sich durch mich verbreitet.
Jeden Tag rufst du mich aufzubrechen,
loszugehen auf dem Weg des Friedens,
damit deine Liebe durch mich erblühen kann.
Jeden Tag rufst du mich aufzubrechen,
loszugehen auf dem Weg der Hoffnung,
damit deine Güte durch mich Zuversicht verströmt.
Jeden Tag rufst du mich aufzubrechen,
loszugehen, den Menschen entgegen.
Stärke meinen Glauben.
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes (Joh. 20, 19-31)
Am Abend dieses ersten Tages der Woche,
als die Jünger aus Furcht vor den Juden
bei verschlossenen Türen beisammen waren,
kam Jesus, trat in ihre Mitte
und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten
zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite.
Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen.
Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch!
Wie mich der Vater gesandt hat,
so sende ich euch.
Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an
und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!
Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen;
denen ihr sie behaltet, sind sie behalten.
Thomas, der Dídymus (Zwilling) genannt wurde, einer der Zwölf,
war nicht bei ihnen, als Jesus kam.
Die anderen Jünger sagten zu ihm:
Wir haben den Herrn gesehen.
Er entgegnete ihnen:
Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe
und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel
und meine Hand nicht in seine Seite lege,
glaube ich nicht.
Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder drinnen versammelt
und Thomas war dabei.
Da kam Jesus bei verschlossenen Türen,
trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch!
Dann sagte er zu Thomas:
Streck deinen Finger hierher aus und sieh meine Hände!
Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite
und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!
Thomas antwortete und sagte zu ihm:
Mein Herr und mein Gott!
Jesus sagte zu ihm:
Weil du mich gesehen hast, glaubst du.
Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.
Noch viele andere Zeichen
hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan,
die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind.
Diese aber sind aufgeschrieben,
damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist,
der Sohn Gottes,
und damit ihr durch den Glauben
Leben habt in seinem Namen.
Gedanken zum Evangelium
- Jesus kommt zu der verängstigten Jüngergemeinde auch durch verschlossene Türen und bringt Frieden und Freude. Und er sendet seine Freunde als Zeugen in die Welt. Er will auch zu mir kommen. Was sind meine Ängste? Wo verschließe ich mich - und warum?
- Thomas ist mein Zwillingsbruder. Der Zustand der Welt, vielleicht auch mein Verhältnis zu anderen, wecken in mir Zweifel am Sieg des Lebens über Sünde und Tod. Was erwarte ich von Gott? Welche Zeichen der Auferstehung, des Lebens verlange ich, um zu glauben?
- Bin ich offen für die Zeichen der Liebe Gottes, für die Gegenwart des Auferstandenen bei mir? Jesus gibt jedem, was er braucht, um ihn und das wahre Leben zu erkennen.
Gebet
Barmherziger Vater,
du öffnest uns die Tür deiner Gnade
und rufst uns als Pilger der Hoffnung
auf dem Weg des Glaubens
in deine Liebe.
Jesus, deine Liebe mache uns fähig,
im anderen, ob er uns fremd oder vertraut ist,
den Nächsten zu erkennen,
die Schwester und den Bruder,
ein Kind Gottes, für den Himmel bestimmt.
Heiliger Geist, erleuchte unseren Weg,
mach uns großmütig im Verzeihen,
und klar im Erkennen unseres eigenen Versagens.
Lass uns selbst zur offenen Tür werden
für dich und für die Menschen, die uns brauchen.