Sonntag zu Hause – Wer ist das? – Damit ich an ihn glaube
Wir haben einen Vorschlag für einen Gottesdienst zuhause – 4. Fastensonntag (19. März 23):
Lied
GL 140 Kommt herbei, singt dem Herrn
Zur Ruhe kommen
Wir atmen tief ein und aus. Wir spüren unseren Atem. Wir lassen alle Gedanken kommen und wieder gehen. Wir sprechen mit dem Atemrhythmus mehrere Male langsam:
Jesus, öffne meine Augen
Gebet
Herr, unser Gott,
manchmal sind wir blind. Wir glauben uns mit unserer Meinung rück-sichtslos im Recht.
Öffne du uns die Augen, damit wir genau hinsehen und vieles mit neuen Augen sehen.
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes (Joh 9, 1.6–9.13–17.34–38)
In jener Zeit
1 sah Jesus unterwegs einen Mann,
der seit seiner Geburt blind war.
6 Jesus spuckte auf die Erde;
dann machte er mit dem Speichel einen Teig,
strich ihn dem Blinden auf die Augen
7 und sagte zu ihm: Geh und wasch dich in dem Teich Schilóach!
Das heißt übersetzt: der Gesandte.
Der Mann ging fort und wusch sich.
Und als er zurückkam,
konnte er sehen.
8 Die Nachbarn
und jene, die ihn früher als Bettler gesehen hatten,
sagten: Ist das nicht der Mann, der dasaß und bettelte?
9 Einige sagten: Er ist es.
Andere sagten: Nein, er sieht ihm nur ähnlich.
Er selbst aber sagte:
Ich bin es.
13 Da brachten sie den Mann, der blind gewesen war,
zu den Pharisäern.
14 Es war aber Sabbat an dem Tag, als Jesus den Teig gemacht
und ihm die Augen geöffnet hatte.
15 Die Pharisäer fragten ihn, wie er sehend geworden sei.
Er antwortete ihnen:
Er legte mir einen Teig auf die Augen
und ich wusch mich
und jetzt sehe ich.
16 Einige der Pharisäer sagten:
Dieser Mensch ist nicht von Gott,
weil er den Sabbat nicht hält.
Andere aber sagten:
Wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen tun?
So entstand eine Spaltung unter ihnen.
17 Da fragten sie den Blinden noch einmal:
Was sagst du selbst über ihn?
Er hat doch deine Augen geöffnet.
Der Mann sagte:
Er ist ein Prophet.
34 Sie entgegneten ihm:
Du bist ganz und gar in Sünden geboren
und du willst uns belehren?
Und sie stießen ihn hinaus.
35 Jesus hörte, dass sie ihn hinausgestoßen hatten,
und als er ihn traf,
sagte er zu ihm: Glaubst du an den Menschensohn?
36 Da antwortete jener und sagte: Wer ist das, Herr,
damit ich an ihn glaube?
37 Jesus sagte zu ihm: Du hast ihn bereits gesehen;
er, der mit dir redet, ist es.
38 Er aber sagte: Ich glaube, Herr!
Und er warf sich vor ihm nieder.
Gedanken zum Evangelium
- Jesus heilt einen blinden Bettler und das am Sabbat. Welch ein Skandal für viele Juden damals! Empfinde ich auch manches heute skandalös, das gegen meine religiösen Überzeugungen verstößt? Warum - oder warum nicht?
- Der geheilte Bettler wird nicht von Pharisäern anerkannt. Der Blinde gilt als Sünder, während die Frommen von sich selber glauben, dass sie Gottes Willen kennen. Der Geheilte wird verstoßen – er stört. Er bekennt trotzdem seinen Glauben.
- Wo bin ich gleichgültig oder blind dafür, wenn Menschen ausgestoßen, herabgewürdigt oder gedemütigt werden?
- Bitten wir den Herrn, auch uns die Augen zu öffnen für ihn und alle, die unsere Unterstützung benötigen.
Gebet
Gütiger Gott, immer wieder sind wir blind für das, was gerade nötig ist.
Sende uns deinen Geist und lass uns umkehren.
Öffne unsere Augen für Menschen, die unsere Hilfe brauchen.
Sende deinen Geist in die Kriegsgebiete unserer Zeit um Wege zum Frieden aufzeigen.